Foto oben: Dieser Brunnen in Bergzabern versinnblidlicht eine alte Geschichte => findet sich vor der Sparkasse
Passt zum Wanderweg: Bad Bergzabern – Pleisweiler

Bergzabern, Brunnen: Parkplatz vor der Sparkasse (Weinstraße; GPS: 49.10023, 7.99696)
Personen: Gernot Rumpf (*1941): Bildhauer

Wasser ließ sich vor dem 20. Jahrhundert nicht sorgenfrei trinken. Erst als die Chlorung zur Reinigung von Wasser großflächig eingesetzt wurde, war es keimfrei und sauber. Vorher trank man, um seinen Durst zu löschen, gerne Wein.
In Bergzabern greift ein besonderer Brunnen des Künstlers Gernot Rumpf dies Thema auf. Dazu die folgende Geschichte:
Noah, in seiner Arche, hat die Sintflut überlebt, so steht es in der Bibel. Mit Feuereifer will er das Land wieder aufbauen. Er gerät dabei ins Schwitzen und bekommt Durst. „Wasser kann ich nicht trinken, darin sind die „sündhaften Menschen ersäufet“, überlegt er. Ihm fällt keine Lösung ein, er fragt den Herrn um Rat. Der reicht ihm einen Weinstock und spricht: „Pflanze die Rebe. Begieße sie dabei mit dem Blut eines Lammes und eines Affen. So wird sie gut gedeihen.“
Der Teufel, unbemerkt, hat das Gespräch belauscht. Kaum hat Noah die Rebe gepflanzt und begossen, begießt er sie mit dem Blut von Löwe und Schwein. Noah erwischt den Unhold und fragt ihn böse, was er bezwecke. Darauf erwidert gelassen der Teufel: „Oh, das ist nicht weiter der Rede wert“ – und verschwindet mit Getöse.
Doch gilt seit dieser Zeit:
Wer 1 Glas Wein trinkt, wird fromm und zahm – wie ein Lamm.
Wer 2 Glas Wein trinkt, wird gelehrig und lustig – wie ein Affe
Wer 3 Glas Wein trinkt, wird stark und brüllt – wie ein Löwe.
Wer aber 4 Glas Wein trinkt, der grunzt und wälzt sich – wie ein Schwein.
Quellen: Rudolf Wild: Auf den zweiten Blick. Eine bibl. Spurensuche in Bad Bergzabern. – in: www.heimat-pfalz.de (2003) / Victor Carl: Pfälzer Sagen. Bd. 1-3. (1967)