Am Wanderweg: Bad Bergzabern - Pleisweiler
SCHLOSS BERGZABERN (Königstraße 61 / GPS: 49.1026, 7.9990 )
ab 1527: Bau des Schlosses (aus einer Burg) als Residenz der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken
1720-25: Wiederaufbau des Schlosses nach Stadtbrand 1676
1789, 14.7.: Beginn der Französischen Revolution
1793, 15.3.: „Bergzaberner Republik“ => 32 Dörfer schließen sich Frankreich an
ab 1794: Südpfalz zählt zu Frankreich => Schloss wird Privatbesitz
heute darin: Verbandsgemeindeverwaltung Bad Bergzabern
Personen: Ludwig I. von Pfalz-Zweibrücken (1424-89): Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken
Ludwig II. von Pfalz-Zweibrücken (1502-32): ab 1514 Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken & Graf von Veldenz

Am Schloss ein wahrer Ritter

In Bergzabern stand einst eine Burg. Diese zerstörten 1525 aufständische Bauern aus Lothringen. Damals regierten im Städtchen die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, und zuerst Ludwig I., später auch Ludwig II. ließen ein „Burgschloss“ erbauen. Herzog Ludwig II. feierte darin seine Hochzeit mit über 1.000 Gästen. Das Schloss verschwand indes 1676, da brannten französische Soldaten die Stadt nieder.
50 Jahre zogen ins Land, dann erfolgte ein Wiederaufbau mit Pracht. In der Französischen Revolution tagten in diesem Schloss die Jakobiner, die Befürworter der Französischen Revolution. Ihnen lag unter anderem die Abschaffung der Monarchie am Herzen. In der Südpfalz gab es einige Dörfer, die ebenfalls aufbegehrten. Schon Anfang August wurde es in Dörrenbach und Oberotterbach unruhig und die Bergzaberner beklagten – mutig geworden – bei der Obrigkeit viele Missstände. Ein Amt-mann kam angereist. Der sah die Gefahr der „Freiheitsseuche“, meinte jedoch, es bliebe ruhig.
Ein Irrtum. 1792 verbreitete sich die „Freiheitsseuche“ in der Südpfalz schnell wie ein Feuer von Dorf zu Dorf, am, 10. November riefen die Anhänger der Revolution die „Bergzaberner Republik“ aus. All das geschah ohne Blutvergießen.
32 Südpfälzer Orte baten Frankreich um Aufnahme und am 15. März nahm Frankreich alle auf.
Bald wurde in der Pfalz verbissen gekämpft, Frankreich gegen „die Alliierten“ (Österreich, Preußen, Russland, England u.a.). Die französischen Söldner eroberten in diesem „Plünderwinter“ Dorf um Dorf. Dabei schonten sie aber (weitgehend) die Gemeinden, die sich ihnen freiwillig angeschlossen hatten. Die Kämpfe endeten für die Südpfalz erst im Juli 1794, als die Preußen am Schänzel bei Edenkoben den Franzosen unterlagen. Doch erst 1802 kam die ganze Pfalz offiziell zu Frank-reich. Und alle dachten, das würde ewig so bleiben.
Quellen: Helmut Seebach / Rolf Übel: Zur Geschichte der Südpfalz. – Bd. 1-3. (2004)
Peter Klimm: 50 Französische Erinnerungsorte in der Pfalz. (2008)