Foto oben: Wandern durch den Weinort Haardt

All das hier Genannte lässt sich finden am Rundweg Neustadt – Haardt!

67433 Neustadt an der Weinstraße, Ortsteil Haardt

2.660 EW; Winzerdorf am Osthang der Haardt zur Rheinebene hin. Liegt auf etwa 150 Meter Höhe, heißt wegen der prachtvollen Ausblicke „Balkon der Pfalz“. Fachwerkhäuser, Barockhäuser, Villen und herrschaftliche Weingüter zeigen den Wohlstand in vergangener und heutiger Zeit.

Haardt ist ein Dorf und wurde 1969 zu Neustadt eingemeindet.
Haardt heißt aber auch der Höhenzug am Rande des Pfälzerwalds. Die Haardt zieht sich über etwa 30 Kilometer von Bad Dürkheim bis nach Albersweiler.
Der Weinbaubereich hier trägt den Namen Mittelhaardt / Deutsche Weinstraße. Er grenzt südlich von Neustadt an den Weinbaubereich Südliche Weinstraße. Beide Bereiche zusammen bilden das Weinbaugebiet Pfalz.

Sehenswert

Burg Winzingen: uralte Ruine (erbaut etwa 1150). Heute erhebt sich dort das Haardter Schlössel
Dr.-Welsch-Terrasse: mediterraner Park; hier beginnt der Leopold-Reitz-Weg (Sonnenweg) zur Wolfsburg-Ruine
Rebsortenlehrpfad (Herrenlettenweg): zeigt Anbau, Lese und Vielfalt lokaler Rebsorten
Haardter Wein-Fest: im Mai; mit Schubkarrenrennen

Weinlagen
Großlage Meerspinne
(Pfalz; Mittelhaardt/Deutsche Weinstraße)
„Bürgergarten“ (18,4 ha); Boden: Lehm + Kalk / Höhe: 160-200 m
„Herrenletten“ (14,9 ha); Boden: Lehm + Sand / Höhe: 157-180 m
„Herzog“ (31,2 ha); Boden: Sand + Ton + Lehm / Höhe: 157-200 m
„Mandelring“ (auch zu Mußbach; 32,8 ha); Boden: Sand + Lehm / Höhe: 143-160 m

Weingüter und Einkehren

  Weingut Oliver Zeter
Eichkehle 25; T. 06321–9700933 / www.oliver-zeter.de (hallo@oliver-zeter.de)

Oliver Zeter ist nicht der typische Winzer, der das Weingut vom Vater übernahm. Oliver Zeter Weine gibt es überhaupt erst seit 2007.
Oliver Zeters Werdegang begann mit seiner Ausbildung zum Winzer im Weingut Dr. Deinhard, das heute von Winning heißt (siehe hier). Es folgte ein eigener Weingroßhandel gemeinsam mit seinem Bruder Christian Z. und dem Vater.
Endlich die Erfüllung des Traums vom eigenen Weingut. Dafür übernahmen
Oliver Zeter & Ehefrau Birgit auf der Haardt, oberhalb von Neustadt, ein altes, aus hellem Sandstein errichtetes Weinkommissionärshaus (erbaut 1922). Dort im Gewölbekeller lagern heute die besten Rotweinfässer sowie die Amphoren.
Den trinkfreudigen Bär auf den Etiketten der Flaschen malte der Pfälzer Maler Otto Dill (dem Neustadt ein eigenes Museum widmet). Otto Dill hatte seinem Stammtischbruder – Oliver Zeters Uropa Walter Richard Baer – den Bären mit menschlichen Gesichtszügen als Postkarte geschickt. Der Bär zeigt eindeutig Uropas Charakterkopf.
Das Lesegut für die Weine stammt von weit verstreut liegenden Weinbergen – diese werden zum Teil von anderen bearbeitet. So kann Oliver Zeter die Vielfalt der Pfälzer Lagen ganz besonders nutzen.

Weinberge & Reben: in Ungstein (Weilberg & Nussriegel; mit Riesling), Hambach (Viognier & Syrah), Nussdorfer Kaiserberg (Pinot Noir-Klon), Appenhofener Steingebiss (für Sauvignons), Pleisweiler Schlossberg (mit Chenin blanc)
Vinothek: für kleine Wine & Dine-Events oder thematische Weinproben (16 Pers.); auf dem Etikett ein trinkfreudiger Bär – des Pfälzer Künstlers Otto Dill.
WEG: liegt am Weg

Weingut Weegmüller
Mandelring 23; T. 06321-83772 / www.weegmueller-weine.de (weegmueller-weine@t-online.de)

Familie Weegmüller, ein altes Ratsgeschlecht der Freistadt Zürich, emigrierte 1657 aus der Schweiz in die Pfalz. Nach einigen Jahren der Orientierung konzentrierte sich die Familie ab 1685 auf Weinbau. Sie ließ sich 1737 in Haardt nieder.
Das Weingut ist heute noch in Familienhand. Weingutsbesitzerin Stefanie Weegmüller-Scherr erzeugt ihre Weine mit einem ökologischen Bewusstsein (reduzierte Erntemengen durch Ausdünnen der heranwachsenden Trauben, selektive Lese bei der Ernte).

Weinberge: fast 90% in hochklassifizierten Lagen der Haardt
Reben: ausschließlich Weißwein, zuvorderst Riesling; auch Weißer und Grauer Burgunder, Scheurebe, Gewürztraminer, Silvaner, Rieslaner.
(Besonderheiten = Gewürztraminer, Grauer Burgunder & Riesling als alte Reben; auch fruchtsüße + edelsüße Weine)
Verkauf: Mo-Fr 8-12.30 + 13-17, Sa 9-14 Uhr (Ruhetag: So)
Weinprobe (20 Pers.)
Extras: Feste wie Weegmüllers Winterzauber (Nov.); Teilnahme am internationalen Weißburgundergipfel (www.weissburgunder-gipfel.de)
WEG: liegt am Weg

Weingut Müller-Catoir
Mandelring 25; T. 06321-2815 / www.mueller-catoir.de (weingut@mueller-catoir.de)

Das Weingut ist seit 1744 in Familienbesitz. Fast 100 Jahre lang hatten Frauen das Unternehmen geleitet (Mutter, Groß- und Urgroßmutter), als 1968 Jakob Heinrich Catoir einen durch Erbteilung zersplitterten Besitz übernahm. Er kaufte in 40 Jahren alles wieder zusammen. Seit 2004 zählt der Betrieb zum Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP). Seit 2009 führt Philipp David Catoir den Betrieb (der ist bio-zertifiziert).
Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, etwa 1600 im Barockstil erbaut, wurden 1889-1904 innen und außen hochwertig ausgestattet; außen zeigt sich eine neoklassizistische Fassade. Das Anwesen steht unter Denkmalschutz.

Weinberge (21ha; Jahresproduktion 130.000-160.000 Flaschen): ausschließlich an der Mittelhaardt, vorwiegend in Haardt (Bürgergarten, Herzog, Herrenletten, Mandelring), Gimmeldingen (Mandelgarten, Schlössl), Mußbach
Reben: zuvorderst Riesling, auch Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder, Rieslaner, Scheurebe, Muskateller, Sauvignon Blanc
Verkauf: Mo-Fr 8-12 + 13-17, Sa 10-14 h (Ruhetag: So)
Weinprobe (24 Pers.)
WEG: liegt am Weg

Restaurant Spinne
Eichkehle 58; T. 06321-9597799 / www.restaurant-spinne.de

Ess-Erlebnisse für alle Sinne, man bereitet die Speisen bevorzugt aus regionalen Produkten und bietet Weine von hoch dotierten Pfälzer Weingütern (Sitzplätze: innen 45, außen 38). – offen: Mo+Do-Sa ab 18, So ab 12h (Ruhetag: Di+Mi); dazu ein Gästehaus
WEG: liegt fast am Weg

Prachtvoll!

  Haardter Winzer
Mandelring 7; T. 06321-9545008

Seit 2019 italienisches Essen in der ehemaligen Weinwirtschaft mit schönem Biergarten. – offen: tgl. 11-22h
WEG: liegt am Weg

 

Schade, nur am Wochenende öffnet sich die Tür

  Café Mandelring
Mandelring 135; T. 06321-4882442 / www.cafemandelring.de

Kleines Café, selbstgemachte Kuchen, in einem Haus von 1895; der 1. Besitzer betrieb im Erdgeschoss eine Metzgerei. Nach einem Besitzerwechsel wurde aus der Metzgerei eine Schreinerei. 2009 übernahmen die heutigen Besitzer das Haus, renovierten es liebevoll, es gibt originale Bodenfliesen, einen alten Metall-Ofen, altes Mobiliar. Auf den Tischen stehen alte Zuckerdöschen aus geblümtem Porzellan und überall alte Kaffeekannen, Kaffeemühlen. Die Besitzer öffnen ihren „Schatz“ am Wochenende (seit 2010), präsentieren dann auf einem alten Klavier frisch gebackene Kuchen, bieten auch eine heiße Tagessuppe. Ein gemütlicher Ort zum Ausruhen und Genießen. – offen: Sa+So 14-18 Uhr, geschl. in Schulferien, auch Ostern, Pfingtsten, Weihnachten
WEG: liegt am Weg

  Quetschekuche Stubb
Mandelring 163; T. 06321-9595490/ quetsche-kuche-stubb.de

Das Gemäuer, teils noch aus dem 15. Jahrhundert stammend, gründlich renoviert – ein Fachwerkhaus mit künstlerischer Front.
Nicht-Pfälzer sagen „Zwetschgenkuchen Stube“, hier heißt’s „die Quetsch“. Im Tonnengewölbe gibt es eine Theke, rot gepolsterte Sitzbänke, Holztische, Wintergarten, Terrasse. Die Küche bietet aufgepeppte Pfälzer Klassiker und viele regionale und überregionale Weine. – offen: Mo + Mi-Sa ab 16 Uhr (Ruhetag Di + So) – außerdem: 4 FeWo
WEG: liegt am Weg