Foto oben: Holzkelter bei einem Rastplatz am Haardter Lettenweg

Bei einer Rast am Rundweg Neustadt – Haardt!

Bis Mitte des 17. Jahrhunderts litten die Menschen in der Pfalz an den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs (1618-48). Im Krieg hatte die Kurpfalz ihre Kurwürde verloren. Diese erhielt Kurfürst Karl I. Ludwig erst 1649, nach dem Westfälischen Frieden, zurück.
Am Ende des Jahrhunderts tobte in der Pfalz schon ein nächster Krieg. In diesem Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-97) wollte der Sonnenkönig Ludwig XIV.  die Kurpfalz als Erbe seiner Schwägerin Liselotte von der Pfalz für Frankreich einfordern. Neustadt wurde von französischen Truppen eingenommen, die Besetzung endete nach dem Frieden von Rijswijk 1697 ohne größere Schäden.
Etwa 100 Jahre später kam Neustadt aber doch – wie die gesamte linksrheinische Pfalz – zu Frankreich; das geschah als Folge der Französischen Revolution. Es wurden herrschaftliche Güter und der Besitz der Kirchen größtenteils säkularisiert, vieles wurde 1805 in Mainz als Nationalgut versteigert. Doch 1816 war alles wieder ganz anders. Kaiser Napoleons Eroberung war gescheitert, die Pfalz kam bis 1945 zu Bayern.
Die Zeit unter französischer Herrschaft hatte die Pfälzer zu gleichberechtigten Bürgern gemacht. Sie stellten nun Forderungen nach politischen Freiheiten. Dies missfiel der bayrischen Regierung.
Wirtschaftlichen Aufschwung brachten bald die neuen Bahnstrecken (ab 1847). In Neustadt wurden – neben Land- und Forstwirtschaft, Mühlenwesen und Papier- und Tuchindustrie – Fabriken zur Erzeugung und Verarbeitung von Malz, Stärke, Tabak, Farben und Seife zu neuen Erwerbsquellen.

Erwähnte Namen und Lebensdaten:
Karl I. Ludwig (1617/18-80), Kurfürst von der Pfalz
Ludwig XIV. (1638-1715), König von Frankreich ("Sonnenkönig")
Liselotte von der Pfalz (1652-1722), Schwägerin des Sonnenkönigs