Foto: Linde im Park der Fondation Beyeler in Basel (Riehen)

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Freiheitslinde vor dem Reichstag in Berlin (10117 Berlin). Die Kaiserlinde, gepflanzt 1990, erinnert an die deutsche Wiedervereinigung

Friedenslinde bei der Neustädter Marienkirche (33602 Bielefeld, Papenmarkt 1 / NRW). Sie ist der dickste Bielefelder Baum (Stammumfang gut 6 Meter), soll 1648, zum Westfälischen Frieden, gepflanzt worden sein

Kandellaberlinde (34281 Gudensberg / Hessen); steht auf dem Friedhof in Dorla, ist etwa 500 Jahre alt und sieht mit sechs aufrecht wachsenden Stämmen aus wie ein sechsarmiger Kandelaber (Kerzenhalter). Gerüste brachten den Baum in diese Form. Bis 1802 fanden hier die Gerichtstage des Vogts statt.

Sommerlinde in Himmelsberg (35274 Kirchhain / Hessen); eine alte Tanzlinde vor der St. Nikolaus Kirche (Stammumfang rd. 9 Meter; seit 1971 Naturdenkmal). Die Linde zierte 2001 eine Sonderbriefmarke und 2010 erschien ein Kinderbuch, das von ihr erzählt

Tanzlinde (36277 Schenklengsfeld / Hessen) auf dem ehemaligen Marktplatz. Sie ist mit etwa 1.275 Jahren vielleicht Deutschlands ältester Baum („gepflanzt 760“, wie es auf einem Schild bei ihr heißt). Hohl ist ihr Stamm, von einer Steinmauer umgeben. Unter der Linde wurde Gericht gehalten, es stand bei ihr ein Pranger

Linde unweit von Herbstein (36358 Herbstein / Hessen). Sie zeigt den Mittelpunkt der alten Bundesrepublik Deutschland

Gerichtslinde auf dem alten Thingplatz in Pöhlde (37412 Herzberg / Niedersachsen). Sie ist über 1.000 Jahre alt und steht am Karstwanderweg Südharz. Bei ihr wurde 1048 Graf Thietmar von Sachsen (1003-48) angeklagt, er habe versucht, König Heinrich III. (1017-56) zu töten. Graf Thietmar wollte in einem Zweikampf mit dem Ankläger ein „Gottesurteil“ erwirken, er starb dabei

Winterlinde auf dem Schöppinger Berg (48624 Schöppingen / NRW). 1718 pflanzte man bei der neuen Kapelle vier Linden, eine ist bis heute erhalten. Nicht weit entfernt, an der Brüningmühle, steht eine rund 300 Jahre alte Winterlinde (Stammumfang gut 6,5 Meter; an der L570, an der Vechte). Ihr gegenüber stand in den 1950er Jahren eine Wirtschaft, damals waren in den Stamm Ringe eingelassen, um Pferde anzubinden

Dicke Tanzlinde in Asbeck (48739 Legden, Lindenweg Richtung Schöppingen / NRW). Sie zeigt eine überaus breite Krone, ist 18 Meter hoch gewachsen; Mitte der 1970er Jahre teilte ein Blitzeinschlag den Stamm

Femelinde in Feldkirchen (56567 Neuwied, Feldkircher Str./Oststr. / Rheinland-Pfalz). 600-800 Jahre alte Sommerlinde, umgeben von steinernen Bänken und Tischen (von 1600-1620). Hier ist eine Gerichtsstätte seit 1343 urkundlich nachweisbar

Wartbaum in Windecken (61130 Nidderau, an der Hohen Straße / Hessen). Sommerlinde auf einem Ausläufer des Ronneburger Hügellandes; gepflanzt im 16. Jh., 24 Meter hoch gewachsen. Bei dem Baum schmiedeten die Herrscher Angriffspläne und verurteilten viele Halunken. Die Windecker pflanzten 1958 in direkter Nachbarschaft zwei junge Linden, eine Friedenslinde und eine, die den Wartbaum einmal ersetzen soll

Neusaßer Linde in Kloster Schöntal (74214 Schöntal / BaWü). Die Sommerlinde in der Nähe der Wallfahrtskirche Neusaß steht frei auf einer Wiese, sie wurde um 1650 gepflanzt (Stammumfang gut 8,60 Meter). Aus drei eng zusammenstehenden Bäumen soll sie zu einem Baum verwachsen sein – damit passt sie besonders gut als Erzählort für das Märchen „Drei Raben auf den Linden“. In der Krone gab es einst eine Plattform, diese galt als das schönste „Fernsichtcafé“

Winterlinde in Wiesenbach (74572 Blaufelden, neben der Ortsdurchfahrt Richtung Schmalfelden / BaWü); gepflanzt etwa 1500 oder früher und 12m hoch gewachsen; ein Blitzschlag teilte den Stamm, der heute hohl ist

Tassilolinde (82405 Wessobrunn / Bayern). Unter diesem Baum soll Herzog Tassilo III. von Bayern (um 741-796) geträumt haben, von drei Quellen, deren Wasser in Form eines Kreuzes zusammenfließt, Engel würden darüber in den Himmel steigen. Der Herzog ließ daraufhin ein Benediktinerkloster gründen, das steht bis heute

Sommerlinde in Hohenbodman (88696 Owingen, Lindenstr. / Baden-Württemberg). Sie ist 400-1000 Jahre alt, 11 Meter hoch gewachsen (Stammumfang rd. 10 Meter; Naturdenkmal seit 1939) – die Deutsche Dendrologische Gesellschaft (DDG) führt diese Linde als „Championtree“ (dickste Linde im Bundesland). Ihre Krone war nach dem 2. Weltkrieg so groß, dass man drei Heuwagen darunter stellen konnte

Kasberger Linde in Kasberg (91322 Gräfenberg, westl. Ortsrand / Bayern); in der heute hohlen Kunigundenlinde konnten 6 Paare zugleich tanzen, schon Martin Luther (1483-1546) erwähnte sie. Kunigunde von Luxemburg (um 980-1033), Gemahlin Kaiser Heinrichs II. (†1024), soll diese Sommerlinde gepflanzt oder besucht haben (Naturdenkmal seit 1976), sie ist 600-1000 Jahre alt. In ihrem Stamm wächst ein Holunderstrauch. Nebendran steht eine etwa 150-jährige Linde und soll den alten Baum nach dessen Absterben ersetzen. – Kunigunde war in Franken nach ihrer Heiligsprechung anno 1200 populär

Knorrige Wolframslinde in Ried im Bayrischen Wald (93444 Bad Kötzting / Bayern). Die hohle Sommerlinde ist 800-gut 1000 Jahre alt (Stammumfang rd. 13 Meter); die Hauptkrone wurde 1950 im Sturm schwer beschädigt. Die Linde erhielt ihren Namen nach Minnesänger Wolfram von Eschenbach (um 1200); in dessen Parzival hält sich auf der nahen Burg am Haidstein eine geheimnisvolle Markgräfin auf

Tanzlinde in Limmersdorf bei der Kirche (95349 Thurnau / Bayern); gepflanzt 1686 (Stammumfang rd. 5 Meter). Bei ihr wird die Lindenkirchweih gefeiert (Tanzfläche in etwa 4 Meter Höhe). In Limmersdorf gibt es das Deutsche Tanzlindenmuseum und hier startet die Deutsche Tanzlindenroute

Kaiserlinde in Niederdorla (99986 Vogtei / Thüringen); sie wurde 1991 nach der deutschen Wiedervereinigung am topographischen Mittelpunkt Gesamtdeutschlands gepflanzt