In der Stadt, da steht ein Baum am Rand eines Bürgersteigs. Links brausen Autos an ihm vorbei, rechts von ihm erhebt sich eine Reihe hoher Häuser. Stoisch streckt der Baum seine Zweige in die Luft und bildet in dem Meer aus Beton und Asphalt einen Blickfang. Unser Auge ruht auf ihm. Wir sehen ihm nicht an, ob er sich wohlfühlt oder nicht.
Kann ein Baum Stress empfinden?
Immer wieder kommt ein Hund, schnuppert, hebt sein Bein. Mag der Baum das oder ist es ihm egal?

Die Blätter sind grün, der Stamm kräftig. Fachleute sagen dennoch: Viele Bäume, die so an einer Straße stehen, leiden unter Stress. Ihr größtes Problem: Sie haben zu wenig Platz. Zu wenig Erde, damit sich ihre Wurzeln richtig ausbreiten können. Dadurch kommen sie nur schwer an Nährstoffe und an Wasser. Ja, es ist irre schwer, an Wasser heranzukommen. Sie brauchen aber das Wasser, besonders da es im Sommer in der Stadt heißer ist als im Wald. Beton speichert tagsüber die Wärme und gibt sie nachts ab. Die Bäume vermissen die kühle Luft. Ein weiteres Problem sind die Autos. Die verschmutzen die Luft mit ihren Abgasen, und der Boden wird unter ihrer Last immer fester. Die Bäume müssen sich richtig anstrengen, um ihre Wurzeln durch das feste Erdreich zu strecken. Werden sie dann noch zum Hundeklo, schädigt das ihre Wurzeln. Irgendwann ist so ein Baum dann so schwach, dass er anfällig wird für Krankheiten. Oder es kommen Pilze oder Schädlinge.

Du könntest so einen Baum aber auch adoptieren und an einem heißen Sommertag regelmäßig ihm ein paar Eimer Wasser schenken.